Beim Volksentscheid für Tegel hatten 82.696 Reinickendorfer (68,8%) für den Weiterbetrieb des TXL gestimmt.
"Das Verhalten von Rot-Rot-Grün ist ein Sargnagel für die direkte Demokratie und ein Konjunkturprogramm für Politikverdrossenheit. Man kann in der Sachfrage unterschiedliche Auffassungen haben, aber in einer Demokratie muss man Mehrheiten akzeptieren und ertragen. Rot-Rot-Grün fordert stets mehr Bürgerbeteiligung, will dann aber ein ungewolltes Ergebnis nicht annehmen", ärgert sich Zeelen.
Dieses Verhalten steht tatsächlich den Wahlprogrammen aller drei Regierungsparteien entgegen. Im Wahlprogramm der Linken heißt es auf Seite 4 beispielsweise: "Wir werden direkte Demokratie stärken und ausbauen und Bürgerbeteiligung fördern." Beim Koalitionspartner der Grünen steht im Wahlprogramm auf Seite 93: "Gute Bürgerbeteiligung braucht gleiche Augenhöhe." Ein Eigenanspruch, dem keine der drei Parteien in der Tegel-Frage gerecht wird.
"Es ist Aufgabe der Regierung, den BER endlich fertigzustellen. Damit würde die Belastung der Anwohner in der Einflugschneise des TXL schlagartig sinken. Wir wissen schon heute, dass die Kapazitäten des BER nach der Fertigstellung nicht ausreichen werden. Darauf reagiert der Senat bislang, beispielsweise mit den Planungen zum Bau eines weiteren Terminals, nicht. Nach dem jahrelangen Bauchaos droht damit ein Betriebschaos für Berlin", so Zeelen.